Bewerbung: 10 vermeidbare Fehler

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Das Thema Bewerbung unter der Lupe:   Wenn auf eine ausgeschriebene Stelle durchschnittlich rund 250 Bewerbungen einlangen, dann wird von Personalabteilungen und Personalberatungsfirmen zunächst einmal grob ausgesiebt. Erst im zweiten Schritt werden die Bewerbungsschreiben genauer unter die Lupe genommen, um zu überprüfen, welche Kandidaten zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden.

Die folgende Liste der 10 vermeidbaren Fehler soll Ihnen einen Überblick geben, was Sie auf jeden Fall bei der Bewerbung beachten sollten:

Fehler #1: Unprofessioneller Gesamteindruck

Ein englisches Sprichwort sagt: „You will never get a second chance to make your first impression“. Der erste Eindruck ist in der Phase der Bewerbung besonders wichtig, da Recruiter zunächst Spreu von Weizen trennen. Wer ein unmögliches Portraitfoto mitschickt oder das Bewerbungsschreiben von einer Nickname-E-Mail-Adresse wie beispielsweise Tommy69@hotmail.com verschickt, erzeugt gleich zu Beginn einen weniger positiven ersten Eindruck. Achten Sie daher darauf, dass das erste Bild, das Ihr möglicherweise zukünftige Arbeitgeber von Ihnen erhält, ein sehr professionelles ist. Neben dem Bewerbungsfoto und der E-Mail-Adresse zählen auch ein ordentlich formatierter tabellarischer Lebenslauf, ein Bewerbungsschreiben in der Form eines Geschäftsbriefes mit einer eingescannten Unterschrift und auch dem Versand von PDF-Dateien anstelle von Word-Dokumenten.

Fehler #2: Unprofessionelle Bewerbungsunterlagen

Neben dem optischen Gesamteindruck ist es wesentlich, dass die Inhalte in den Bewerbungsunterlagen korrekt sind. Zu den häufigsten Fehlern, die in dem Zusammenhang begangen werden, zählen:

  • Der Lebenslauf ist nicht aktuell, da die letzte und aktuelle Position fehlt, die genauen Zeiten (Monat und Jahr) fehlen bei der Auflistung der beruflichen Stationen,
  • die Kontaktdaten sind unvollständig,
  • die Positionen und Firmen sind zwar angeführt, aber es geht aus dem Lebenslauf nicht hervor, welche Aufgabenfelder und Tätigkeiten genau ausgeübt wurden.

Zu den gröbsten Fehlern beim Bewerbungsschreiben zählen: Die fehlende persönliche Anrede der anzuschreibenden Person und Firma sowie stilistische Mängel und grobe Rechtsschreibfehler im Bewerbungsschreiben. Um diese Fehler unbedingt zu vermeiden, ist es wichtig, sich für die Erstellung der eigenen Bewerbungsunterlagen Zeit zu nehmen, um diese inhaltlich zu optimieren. Denn schlussendlich entscheiden das Bewerbungsschreiben und der Lebenslauf, ob es zu einer Einladung zum Bewerbungsgespräch kommt, oder nicht.

Fehler #3: Eine Standardbewerbung abzuschicken ohne einzugehen auf die ausgeschriebene Position und Firma

Leider kommt es in der Praxis viel zu oft vor, dass einmal erstellte Bewerbungsunterlagen nur mehr einen neuen Empfänger und eine neue Anrede erhalten, der Rest des Textes aber ausschließlich eine Standardbewerbung ist. Dazu zählen die Verwendung von allgemeinen Floskeln, ohne dem Eingehen auf die ausgeschriebene Stelle, mit den im Stelleninserat genannten Anforderungen oder dem Fehlen einer Darstellung der Motivation, warum gerade dieses Unternehmen für den nächsten Karriereschritt interessant ist. In etlichen Fällen finden sich auch im Bewerbungsschreiben ausschließlich eine Zusammenfassung der Inhalte, die bereits 1:1 im Lebenslauf enthalten sind, und daher dem Recruiter keinen Mehrwert an Informationen bieten.

Auch wenn das Bewerbungsschreiben eine zeit- und manchmal auch nervenaufreibende Tätigkeit ist, sollten Sie sich bei dem Erstellen der Bewerbungsunterlagen für jede Ausschreibung auch wirklich Mühe geben. Geschulte Recruiter können individuelle von Standard-Bewerbungen sehr gut unterscheiden. Schlussendlich ist nicht die Quantität der versendeten Bewerbungen für den Erfolg verantwortlich, sondern die Qualität.

Fehler #4: Unmengen an Anhängen einem Mail hinzufügen

Sie kennen sicher die Redewendung: „In der Kürze liegt die Würze“. Das gilt auch für Bewerbungsunterlagen. Präsentieren Sie in wenigen Seiten, was Ihre Qualifikationen und Fähigkeiten auszeichnet und was Sie dem Unternehmen für einen Nutzen bieten können. Vermeiden Sie unbedingt mehr als 3seitige Lebensläufe und unzählige Attachements mit Teilnahmezertifikaten und Kursbestätigungen. Denken Sie dabei immer an den typischen Arbeitsablauf eines Recruiters. Die Bewerbungsunterlagen werden nach wie vor zuerst ausgedruckt und dann durchgeschaut. Helfen Sie dem Recruiter, in aller Kürze zu erkennen, dass es sich lohnt, Sie zu einem persönlichen Gespräch einzuladen. Vermeiden Sie, dass sich die Recruiter erst durch eine Unzahl an Dokumenten durchwühlen müssen.

Fehler #5: Versand der Bewerbung vom eMail-Account des aktuellen Arbeitgebers

Wahrscheinlich denken Sie sich als Leser jetzt, dass es absolut selbstverständlich ist, dass Bewerbungen von einem privaten eMail-Account verschickt werden sollten und nicht vom beruflichen eMail-Account. Leider kommt es immer wieder vor, dass die Firmen-Mail-Adresse für Bewerbungen verwendet wird. Wenn Sie noch keine private E-Mail-Adresse haben, dann legen Sie sich gleich eine kostenlose Mail-Adresse bei gmx oder gmail an. Anleitungen, wie das funktioniert finden Sie mehrfach auf YouTube. Beim Auswählen der Adresse wählen Sie Ihren Vor- und Nachnamen, um einen professionellen ersten Eindruck zu machen.

Wenn Sie Ihren derzeitigen Arbeitgeber verlassen wollen und aktiv im Bewerbungsprozess stecken, dann verwenden Sie niemals dessen Ressourcen. Also weder das E-Mail noch das Telefon des Arbeitgebers. Und surfen Sie in Ihrer Freizeit möglichst von einem privaten Rechner in den Jobportalen herum. Schreiben Sie Ihre Bewerbungen auch außerhalb der Arbeitszeit.

Fehler #6: Sich auf Stellen bewerben, die nicht zum eigenen Profil passen

In einigen Berufsfeldern ist die Anzahl an freien Stellen, die über Stelleninserate ausgeschrieben werden sehr rar. Zahlreiche Bewerber gehen dann dazu über und bewerben sich auf Stellen, die in ihren Augen interessant klingen, die aber in keiner Weise mit dem eigenen Profil übereinstimmen, d.h. es fehlen die geforderten Ausbildungen und beruflichen Erfahrungen. Auch wenn sie sich dann nicht unbedingt große Chancen ausrechnen, eine Enttäuschung ist die Absage dann trotzdem. Um sich Frustration in der Bewerbung zu ersparen, sollten Sie sich nicht auf Stellen bewerben, für die Sie nicht qualifiziert sind. Sie können davon ausgehen, dass es zahlreiche Bewerber geben wird, die über die geforderten Qualifikationen verfügen und damit in die nähere Auswahl kommen.

Das bedeutet aber nicht, dass Sie immer 100 Prozent der geforderten Anforderungen erfüllen müssen. Wenn Ihr Ausbildungs- und Erfahrungshintergrund zu einem überwiegenden Teil mit den genannten Anforderungen übereinstimmt, macht eine Bewerbung auf jeden Fall Sinn.

Wenn Sie hingegen den Wunsch hegen, in einem neuen Feld Fuß zu fassen, dann überlegen Sie sich zuerst, wie Sie mittelfristig in diesen Bereich kommen können, z.B. mit der Absolvierung einer Weiterbildung in diesem Feld, damit Sie bereits über das Wissen für den neuen Beruf verfügen.

Fehler #7: Schnell mal einmal eine Bewerbung rausschicken

Vielleicht kennen Sie das: Sie sitzen im Zug und surfen mit dem Smartphone im Internet auf Jobportalen. Sie finden einen Job, der absolut Ihren Vorstellungen entspricht und befürchten, wenn Sie nicht sofort handeln, dann ist diese einmalige Gelegenheit für immer weg. Aus dieser Furcht heraus machen viele Bewerber den Fehler, hastig eine Bewerbung zusammenzustellen und loszuschicken. Dabei besteht die Gefahr, dass die zuvor genannten Fehler begangen werden und das Bewerbungsschreiben nicht die Professionalität aufweist, die es haben könnte, wenn diese mit mehr Sorgfalt erstellt worden wäre.

In den meisten Firmen gilt die Devise: „Die Mühlen mahlen langsam“. Bewerbungsprozesse ziehen sich meist über Wochen oder sogar Monate. Es kommt daher in den meisten Fällen für die Teilnahme als Kandidat nicht darauf an, ob Sie heute noch schnell in der Eile oder morgen in Ruhe mit Gründlichkeit die Bewerbung abschicken. Für die Qualität Ihre Bewerbung macht es aber mit Sicherheit einen großen Unterschied.

Fehler #8: Initiativbewerbung als Massenmailing versenden

Vielleicht kennen Sie den Begriff: SPAM. Ein Spam ist eine nicht angeforderte E-Mail, die als Massenmailing versendet wird. Das Spam-Aufkommen steigt von Jahr zu Jahr und führt zu einem hohen Arbeitsaufkommen und Produktivitätsverlust in Unternehmen.

Immer wieder liest man in Bewerbungsratgebern, dass Bewerber sich nicht nur auf Stelleninserate bewerben sollen. Sondern es ist demnach auch wichtig, aktiv an zahlreiche Unternehmen eine Initiativbewerbung zu versenden. Begründet wird das dann meist damit, dass statistisch betrachtet, bei einer höheren Anzahl an Versendungen mehr positive Rückmeldungen dabei sein werden. Diese Aussagen stammen dann meist aus dem Marketing, durch Beobachtungen von größeren Verkaufsaktionen. Verschwiegen wird dabei, dass es Rücklaufquoten von teilweise 1% und weniger sind und eine sehr große Anzahl an Empfängern angeschrieben werden müssen, um überhaupt einen Erfolg verbuchen zu können. Wenn Initativbewerbungs-Massenmailings verschickt werden, dann werden diese von den meisten Recruitern gleich in den virtuellen Papierkorb verschoben. Der Grund ist, dass das Arbeitsaufkommen für die Bearbeitung und Beantwortung zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.

Wenn Sie im Rahmen Ihrer Bewerbung auf Initiativbewerbungen setzen, dann vermeiden Sie unbedingt die Massenmailings (exakt gleicher Text an eine große Anzahl an allgemeinen Recruiting-E-Mail-Adressen). Suchen Sie sich lieber einige interessante Unternehmen heraus und versuchen Sie zuerst einen persönlichen Kontakt herzustellen und das Interesse auszuloten. Erst dann schreiben Sie persönlich mit einem individuell angepassten Bewerbungsschreiben an das Unternehmen.

Fehler #9: Nicht erreichbar sein für eine Terminvereinbarung

Wenn die Bewerbung dann auf fruchtbaren Boden gefallen ist, und der Recruiter einen Termin für ein persönliches Kennenlernen in einem Bewerbungsgespräch vereinbaren möchte, sollte eine gute Erreichbarkeit gewährleistet sein. Selbstverständlich hat jeder Personalmanager vollstes Verständnis, dass man tagsüber am Arbeitsplatz nicht sofort das Mobiltelefon abheben und man frei sprechen kann. Es sollte daher in den Phasen der Bewerbung gewährleistet sein, dass Sie einen professionellen personalisierten Ansagetext auf Ihrer Sprachbox haben. Damit kann der Recruiter Ihnen eine Nachricht auf Band sprechen und Ihnen mitteilen, dass Sie sich für eine Terminvereinbarung melden sollen. Leider passiert es in der Praxis oft, dass die Sprachbox am Mobiltelefon deaktiviert ist und damit keine Möglichkeit besteht, eine Nachricht zu hinterlassen.

Fehler #10: Auf Hilfe verzichten

Bewerbungssituationen sind mitunter sehr anstrengende Phasen. Viele Bewerber sind sich unsicher, ob ihre Unterlagen gut genug sind, oder sie kennen ihre Stärken nicht und können sich daher nicht besonders gut verkaufen.

Erfolgreiche Menschen nehmen immer Hilfe in Anspruch. Entweder wenden sie sich an einen Coach, absolvieren einen Kurs oder vernetzen sich mit Menschen, die sie unterstützen können.

Der nächste Job in Ihrem Lebenslauf kann entscheidend Ihre weitere Karriere beeinflussen. Nehmen Sie daher die Unterstützung eines Coaches in Anspruch und holen Sie sich die notwendigen Informationen durch fundierte Fachliteratur und gute Kurse.

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