Lebenslauf – Den CV richtig erstellen

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Lebenslauf – Was ist bei der Erstellung zu beachten?

Der Lebenslauf ist der Kern der Bewerbung. Zahlreiche Recruiter entscheiden ausschließlich aufgrund des Lebenslaufs, ob der Bewerber in die nähere Auswahl kommt oder nicht. Daher ist es essentiell, den eigenen Lebenslauf bestmöglich für die Bewerbung zu gestalten.

Inhalte des Lebenslaufs

In einen vollständigen Lebenslauf gehören persönliche Daten, wie z.B. der Vorname, Nachname, Titel, der Geburtstag und Geburtsort sowie die Anschrift und Kontaktdaten in Form einer E-Mail-Adresse und Telefonnummer.

Weiters sollte der Familienstand (ledig, verheiratet, geschieden, verwitwet etc.) und auch die Staatsangehörigkeit angegeben werden.

Zur Darstellung des eigenen Ausbildungshintergrundes sollten sämtliche Schul- und Ausbildungen angeführt sein. In fortgeschrittenen Jahren kann auf die Auflistung der Grundschulausbildung verzichtet werden. Auch ein absolvierter Wehrdienst oder Ersatzdienst sind im Lebenslauf anzuführen.

Um den beruflichen Werdegang darzustellen, sollten sämtliche berufliche Stationen aufgelistet werden. Zu jeder Position ist auch der Zeitraum anzuführen (Monat/Jahr bis Monat/Jahr), der exakte Firmenwortlaut, die Jobbezeichnung und ein paar Stichworte zu den Aufgaben.

Es gibt zwei Arten einen Lebenslauf zeitlich darzustellen, entweder chronologisch von Beginn der beruflichen Tätigkeit bis zum aktuellen Zeitpunkt. In diesem Fall sind die ersten Berufsjahre oben im Lebenslauf angeführt. Die amerikanische Methode dreht die Reihung um, die letzte Berufserfahrung steht ganz oben im Lebenslauf, der Berufseinstieg rückt daher an den Schluß.

Ich empfehle in den meisten Fällen die zweite Methode, da die Aufmerksamkeit des Lesers meistens beschränkt ist und es daher zentral ist, die wichtigsten Inhalte gleich an den Anfang zu stellen. Meistens sind die aktuellen Berufserfahrungen auch die wichtigsten bei der Bewerbung für eine neue Stelle.

Es gibt aber vereinzelt auch Fälle, wo eine chronologische Reihung mehr Sinn macht. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn jemand in den letzten Jahren eine andere berufliche Richtung eingeschlagen hat und nun wieder zurück möchte, in die ursprüngliche Branche oder Tätigkeit. Mit der zeitlichen Reihung vom Berufseinstieg oben bis zu der aktuellen Stelle unten, rücken die einschlägigen Berufserfahrungen im ursprünglichen Berufsfeld wieder nach vorne.

Bei der Zusammenstellung Ihres Lebenslaufes achten Sie einfach darauf, welche Tätigkeiten Sie mehr betonen wollen und wählen dann die passende zeitliche Reihung. Bitte beachten Sie aber, dass Sie in Folge auch Ihre Ausbildungszeiten in dem gleichen Reihungsschema auflisten sollten.

Auch sollten Weiterbildungen und Sprachenkenntnisse im Lebenslauf enthalten sein. Unter dem Punkt „Besondere Qualifikationen“ listen Sie sämtliche relevante Weiterbildungen auf, die Sie in der Vergangenheit absolviert haben und die für die ausgeschriebene Stelle nützlich wären. Wenn Sie Abschlußzertifikate haben, dann schreiben Sie auch bei den Weiterbildungen dazu, bei welchem Bildungsträger Sie diese absolviert haben und zu welchem Zeitpunkt. Damit wird auch erkennbar, ob der Wissenserwerb sehr frisch ist, oder schon längere Zeit zurück liegt.

Bei den Sprachenkenntnissen listen Sie alle Sprachen auf, die Sie beherrschen. Beginnend mit der Muttersprache, Zweitsprache, Drittsprache etc. Ergänzen Sie die Auflistung auch mit einer Einschätzung des Niveaus (Muttersprache, Verhandlungsfähig, fließend in Wort und Schrift, Grundkenntnisse etc.). Wenn Sie über Sprachendiplome mit einer Beurteilung verfügen, so ergänzen Sie auch dies im Lebenslauf.

Abschließend können Sie auch Ihre Interessen, Hobbys und Mitgliedschaften anführen. Mit diesem Punkt zeigen Sie sich von Ihrer privaten Seite und geben Einblick darüber, wie Sie am Liebsten Ihre Freizeit verbringen.

Am Ende des Lebenslaufes sollten Sie dann auch noch Ort, Datum und Unterschrift ergänzen. Ort und Datum sind deshalb wichtig, damit sofort erkennbar ist, wann der Lebenslauf das letzte Mal aktualisiert wurde. Ihre Unterschrift schreiben Sie am Besten auf ein Extrablatt und scannen diese ein. In weiterer Folge können Sie aus der eingescannten Unterschrift ein kleines Bild machen, das Sie dann bequem in das Dokument einfügen können. Auf die eingescannte Unterschrift wird gerne vergessen, sie gehört aber zur Vollständigkeit des Lebenslaufes dazu.

Umfang des Lebenslaufs

Der Umfang des Lebenslaufs ist sehr stark abhängig von der Anzahl der beruflichen Stationen und des Ausbildungsumfangs. Auf jeden Fall gibt es eine Faustregel, die besagt, dass der Lebenslauf nicht länger als drei Seiten haben sollte. Wenn Ihr Lebenslauf aufgrund der Berufserfahrung länger ist, sollten Sie die weniger relevanten Stationen in Ihrem beruflichen Werdegang ein wenig kürzen. Vielleicht reicht es ja in diesem Fall, wenn Sie lediglich den Zeitrahmen, den Arbeitgeber und die Positionsbezeichnung anführen und die Detailbeschreibung der Jobinhalte weglassen.

Bedenken Sie immer, Recruiter nehmen sich nur kurz Zeit, um einen Lebenslauf durchzulesen. Bei seitenlangen Abhandlungen ist es schwer auf einen Blick den Kern zu erkennen.

Was Sie auch vermeiden sollten, sind Lebensläufe, die in deutscher und englischer Sprache in einem Pdf-File zusammenhängen. Besser ist es, Sie erstellen ein Dokument in Deutsch und eines in Englisch oder der jeweils im Rahmen der Bewerbung geforderten Sprache. Je nachdem, welche Sprache für die Bewerbung erforderlich ist, senden Sie dann das jeweils passende Pdf.File.

Was gehört nicht in den Lebenslauf?

Nicht in den Lebenslauf gehören Angaben zu Eltern oder deren Berufe. Eine Ausnahme besteht lediglich bei Schülern, die sich für ein Praktikum bewerben und sonst noch gar keine Berufspraxis vorweisen können. Wenn Sie aber bereits berufstätig sind oder waren, haben die Eltern nichts mehr im eigenen Lebenslauf verloren.

Wenn Sie derzeit arbeitslos sind, sollten Sie das Wort „arbeitssuchend“ verwenden. Es ist zwar nur eine Kleinigkeit, wirkt aber deutlich professioneller.

Auch nicht in den Lebenslauf gehören die Gehaltsvorstellungen. Werden Sie im Stelleninserat dazu aufgefordert, Ihren Gehaltswunsch zu deponieren, sollten Sie dies im Bewerbungsschreiben tun.

Was mir schon öfter im Coaching bei der Analyse der Lebensläufen aufgefallen ist, sind persönliche Anmerkungen zu den Stärken und Erfolgen in den einzelnen Positionen. Auch wenn Sie jede Gelegenheit nutzen wollen, um sich bestmöglich zu verkaufen, der Lebenslauf ist ein Dokument, das auf reinen Fakten beruht. Jeder angeführte Punkt sollte belegbar sein. Persönliche Interpretationen sollten im Bewerbungsschreiben eingefügt werden.

Bewerbungsfoto ja/nein

Eine sehr umstrittene Frage ist die, nach einem Bewerbungsfoto. Während in Ländern, wie den USA bereits Bewerbungen ohne Bild verschickt werden, da Fotos einer der Hauptaspekte bei einer möglichen Diskriminierung sind, ist es bei uns noch absolut üblich, dem Lebenslauf ein Bild beizufügen.

Wenn Sie folgende Aspekte bei Ihrem Bewerbungsfoto beachten, gehen Sie auf jeden Fall auf Nummer sicher.

Lassen Sie ein professionelles Foto machen. Wesentliche Voraussetzungen sind ein perfektes Outfit mit einer gepflegten Frisur, ein neutraler Hintergrund, sehr gute Bildqualität und eine freundliche Ausstrahlung. Wenn Sie in Ihrem Umfeld keinen tollen Hobbyfotografen haben, dann leisten Sie sich lieber einen professionellen Fotografen. Diese Investition lohnt sich in Folge bestimmt.

Obwohl diese Dinge so banal erscheinen und in wirklich jedem Bewerbungsratgeber zu finden sind, erhalte ich im Coaching immer wieder Lebensläufe, die absolut unprofessionelle Bilder beinhalten. Von Schappschüssen aus dem Urlaub, Bilder mit dem Wohnzimmer-Bücherregal als Hintergrund bis hin zu bereits Jahre alten und mittlerweile nicht mehr aktuellen Passbildern findet sich alles mögliche in den Bewerbungen.

Der Spruch „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ hat hier seine Berechtigung. Mit einem professionellen und sympathischen Bewerbungsfoto machen Sie gleich einen guten ersten Eindruck.

Grafische Aufbereitung und Formatierung

Ein weiterer sehr wesentlicher Aspekt ist die grafische Gestaltung des Lebenslaufes. Sie müssen Ihren CV nicht unbedingt von einer Werbeagentur designen lassen, aber es ist auf jeden Fall wichtig, dass die Form passt und professionell wirkt.

Das bedeutet, dass Sie einen übersichtlichen tabellarischen Lebenslauf erstellen sollten, der ordentlich formatiert ist. Immer wieder sehe ich Lebensläufe, bei denen die Zeilen nicht bündig sind und die dadurch ein sehr unruhiges Bild hervorrufen.

Mittlerweile gibt es im Internet schon sehr viele ansprechende Vorlagen für Lebensläufe. Wenn Sie sich nicht die Zeit nehmen wollen, Ihren CV ordentlich zu formatieren, dann können Sie ja auf fertige Vorlagen zurückgreifen und nur mehr Ihre Inhalte einfügen.

Unterschiedliche Versionen?

Immer wieder erhalte ich die Frage, ob man vom Lebenslauf unterschiedliche Versionen erstellen kann. Grundsätzlich ist es möglich, wenn Sie sich beispielsweise in zwei unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen bewerben, in denen Sie auch jeweils bereits Erfahrungen gesammelt haben, dass Sie die jeweils relevanteren Erfahrungen betonen.

Hier ein Beispiel: Maria A. hat sowohl im Marketing als auch im Key Account Management Berufspraxis gesammelt und sucht einen neuen Job. Sie könnte sich beide Berufsfelder vorstellen, also schreibt sie zwei Lebensläufe, in einem betont sie ihre Erfahrungen im Marketing, beim anderen ihre Praxis im Vertrieb.

Wenn Sie unterschiedliche Versionen Ihres Lebenslaufes erstellen, ist es wichtig, dass dies nicht für Fremde ersichtlich ist, z.B. im Dateinamen.

Außerdem müssen die Fakten in beiden Versionen übereinstimmen. Das bedeutet, dass Sie keinesfalls unterschiedliche Zeiträume oder Arbeitgeber anführen dürfen. Erstens besteht die Gefahr, dass Sie mit den verschiedenen Varianten selbst durcheinander kommen. Zusätzlich überprüfen zahlreiche Recruiter Ihre Daten auf Konsistenz. Wenn Sie also unterschiedliche Angaben in Ihrer Bewerbung und beispielsweise in einem Social Media Profil machen, hegen Personalentscheider Zweifel, ob Ihre Angaben überhaupt korrekt sind.

Umgang mit Lücken im Lebenslauf

Ein sehr umstrittener Punkt ist die Frage, was mit Lücken im Lebenslauf zu machen ist? Zunächst ist es einmal wichtig, zu fragen, woher die Lücke wirklich stammt und wie lange der Zeitraum ohne Beschäftigung tatsächlich war.

Meistens ergeben sich diese Phasen durch Arbeitssuche, durch verlängerte Ausbildungszeiten oder durch verlängerte Karenz- und Familienbetreuungszeiten.

Wichtig ist es, diese Phasen im Lebenslauf auch anzuführen und auch darzustellen, was Sie in dieser Zeit wirklich gemacht haben. Wenn Sie ein Jahr lang einen kranken oder sterbenden Angehörigen gepflegt haben, so schreiben Sie dies auch in den Lebenslauf. Es ist besser, das gleich ehrlich anzusprechen, als beispielsweise im Bewerbungsgespräch „aufzufliegen“. Stehen Sie auch dazu, dass dies eine wichtige Station in Ihrem Leben war.

Bei schwerwiegenderen Gründen, wie beispielsweise einer längeren psychischen Erkrankung, einem Entzug oder einem Gefängnisaufenthalt, holen Sie sich Unterstützung durch einen professionellen Coach. Klären Sie dann gemeinsam, was Ihr Lebenslauf am Besten bekanntgeben soll und was nicht und vor allem, wie Ihre Argumentation in der Bewerbung aussehen sollte.

Wenn Sie einfach nur bereits seit längerer Zeit auf Arbeitssuche sind, dann schauen Sie auch, dass Sie sich in dieser Zeit laufend weiterbilden. Entweder erhalten Sie dafür öffentliche Förderungen oder Sie suchen sich Weiterbildungen, die Sie sich auch mit einem knappen Budget leisten können. Wichtig ist es, dass Sie fachlich am Ball bleiben und im Rahmen der Bewerbung signalisieren können, dass Sie weiterhin aktiv waren und die Zeit genutzt haben, um sich weiterzubilden. Führen Sie dann im Lebenslauf auch die absolvierte Weiterbildung und den Zeitraum an. Somit können Sie elegant diese Lücke schließen.

Autorin: Andrea Jindra ist Trainerin, Beraterin und Coach mit den Coaching-Schwerpunkten auf Bewerbungscoaching, Selbstmarketing und berufliche Entwicklung.

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